migration / integration

Ich habe in den letzten Jahren in Berlin persönlich erlebt, wie wichtig Integration ist. Deshalb steht dieses Politikfeld an erster Stelle meines Engagements. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die 200 000 Türkeistämmigen diese Stadt wieder verlassen werden. Sie und ihre Nachkommen werden Berlin zunehmend prägen. Dies muss unbedingt im Positiven geschehen. Parallelgesellschaften, Ausgrenzung, Abschottung und die Angst der deutschen Bürger vor dem Fremden gilt es zu verhindern. Viele Migranten sind noch nicht in der deutschen Gesellschaft angekommen. Sie sind aber auch nicht genügend angenommen worden. Die Situation ist nicht unbedenklich. Die Gefahr des Abgleitens besteht. Wir müssen uns die Hände reichen.

Ich möchte wie schon mein Vater hier in Berlin einen Beitrag zu der gleichberechtigten Integration türkeistämmiger Mitbürger leisten. Wir sollten Integration jedoch nicht mit Assimilation verwechseln. Überzogenen Forderungen und Erwartungen gilt es auf beiden Seiten entgegenzutreten. Ich spreche türkisch recht gut, deutsch zunehmend besser. Dies gilt übertragend ebenso für die vielfältigen kulturellen Besonderheiten. Ich glaube deshalb gute Chancen zu haben, eine Vermittlerin zwischen türkischen und deutschen Mitbürgern sein zu können.

Als türkeistämmige Deutsche, in zwei Kulturen lebende, weiß ich, dass ich eine große Verantwortung habe. Das Potenzial von Migrantinnen und Migranten ist dabei als Chance für die Zukunft unserer gesamten Gesellschaft zu begreifen. Vorurteile können nur beseitigt werden, wenn man sich kennenlernt.